Die VEREINSCHRONIK

Am 16. Mai 1913 trafen sich im Hause Allmendstraße 10, dreizehn sportbegei­sterte Männer, um über die Gründung eines Athletenvereins zu beraten. Zum 18. Mai beriefen diese eine Versammlung in den Kronensaal ein, die dann zur Gründung des Athletenvereins Östringen  führte.

Bei dieser Versammlung waren ca. 45 Männer anwesend, die sich in die Mitglie­derliste eintragen ließen. Zum 1. Vorsitzenden wurde Franz Hartlieb gewählt. der dieses Amt bis nach dem 2. Weltkrieg inne hatte. Seinem  Idealismus und seiner Opferfreudigkeit ist es zu danken, dass der Verein bald im Ort und in ganz Mittel­baden bekannt und beliebt wurde. Dabei wurde er von seinen Mitarbeitern finanziell und tatkräftig unterstützt, die alle aufzuzählen hier nicht möglich ist.

In den Anfangszeiten wurden unsere Trainingsstunden fast regelmäßig von Sportlern des ASV Bruchsal und der Germania Karlsruhe besucht, die unseren Akti­ven das Ringen und Gewichtheben erlernten. Bereits am 27. August 1913 trat der Verein mit seinen Aktiven, die in 3 Klassen eingeteilt waren, mit Ringkämpfen vor die Öffentlichkeit und am 28. August 1913 mit Leichtathletik und Schau­kämpfen der Gastvereine auf dem Waldbuckel, um ihr Können zu zeigen.

1m August 1913 wurde der Verein in den Verband aufgenommen und dem Kreis Mittelbaden zugeteilt. Bei einem Wettstreit in Bruchsal konnten unsere Aktiven schon die ersten Erfolge verzeichnen und errangen einen 1. und einen 5. Sieg.

Der Verein hatte bereits einen Mitgliederstand von 95 Aktiven und Passiven erreicht, als der erste Weltkrieg ausbrach und das ganze Vereinsleben  aus­löschte. 10 junge Menschen des Vereins mussten ihr Leben lassen und somit wurde dem Verein einen unersetzlichen Verlust zugefügt.

Sofort nach Beendigung des Krieges übernahmen die heimgekehrten Ideali­sten wieder die Leitung des Vereins und zahlreich strömte die Jugend zu den Übungsstunden und bald war wieder der Kraftsport in unserem Ort ein Führen­der geworden.

Ein Wettstreit im Juni 1919, unter Beteiligung vieler auswärtiger Vereine, zeigte, daß unser Sport wieder starke Wurzel gefasst hatte. Etwa 50 Ak­tive und Jugendliche kamen zu den Trainingsstunden und wetteiferten im Üben.

Das Jahr 1920 brachte einen großen Aufschwung und wurde durch die Fahnen­weihe am 26. September gekrönt. Der Verein wurde umgetauft und schreibt sich nun Kraftsportverein „Deutsche Eiche“ Östringen. Die Leistung unserer Akti­ven stieg immer weiter und bald wurde unser Verein ein ebenso beliebter wie gefürchteter Gegner bei allen Wettstreiten.

1921 wurden in Rotenburg , Ziegelhausen, Wiesental und Oberhausen große Erfolge erzielt.

1922 in Blankenloch beim Kreisfest schon 15 Preise mit nach Hause getragen.

Bei den Bezirksmeisterschaften 1923 in Bruchsal wurde der Verein in der Gesamtwertung Bezirksmeister.

1924 nahm unsere Ringer- und Stemmer- Mannschaft an einigen Turnieren teil und holten sich immer die ersten Plätze.

Am 13. und 14. September feierte der Verein sein 10-jahriges Bestehen mit Ehrenpreisringen für Baden/Pfalz, zu dem zahlreiche Spitzensportler kamen und in unserem Ort ein Fest mit langem freudigem Nachhall auslösten. Noch viele Einwohner werden sich dieses ersten großen Ringerfestes mit Freude erinnern können.

Kreisfest in Oberhausen, Bad. Meisterschaften in Lahr, Gaufest in Wiesental und Deutsche Meisterschaften waren die Prüfsteine für unsere Leute im Jahre 1925.

Große Erfolge brachte das Jahr 1926 in Baden-Baden, Hockenheim, Laden­burg, Bruchsal, Oberhausen, Wiesental und  Brötzingen.

1927 trat unser Verein mit den Kreismeisterschaften wieder vor die Öffentlichkeit und besuchte Wettstreite in Karlsruhe und Hockenheim. Die Bad. und Deut­schen Meisterschaften brachten wieder schöne Erfolge.

In den folgenden Jahren reihten sich Erfolge an Erfolge.

Alle an diesen Erfolgen beteiligten Sportler aufzuzählen, würde zu weit führen, deshalb wollen wir nur einige benennen, die den größten Anteil haben. Von den Alten, die vor dem Weltkrieg dabei waren, starteten noch Körner Damian, Hart­lieb Karl, Heilig Anton, Gramlich Franz und Gramlich Karl. Auch Hermann Benz dürfen wir nicht vergessen, der sich noch einige Jahre der Mannschaft zur Verfügung stellte.

Aber bald kam der Nachwuchs zu Erfolgen und übertraf die Alten:

Hermann Hirsch, Rudolf Heim, Anton Heim, Josef Bindchen, Ludwig Hirsch, Wilhelm Trautner, Hugo Hartlieb, Karl Hartlieb II, Karl Pfeifer, Alfred Fellhauer, Josef  Wittmann, Hermann Mayer, Otto Dochat, Fritz Beck, Alfred Wagner, Fritz Hartlieb, Ludwig Straubert, Rudolf Essert, Otto Hoffmann und Fritz Lutzeier waren die Erfolgreichsten.

Von diesen kamen zu Meisterehren in Bad. Meister­schaften: Anton Heim, Karl Pfeifer, Alfred Fellhauer, Ludwig Straubert und der beste von allen, unser Hugo Hartlieb, der 5 Bad. Meisterschaften holte. Aber nicht nur im Ringen und Gewichtheben, auch in der Leichtathletik, Rasenkraft­sport und Boxen holten unsere Männer sich Meisterschaften und Siege, was Sie in der Folge noch lesen können.

­ Ein Ruhmesblatt muss unserer Rundgewichtsriege eingeräumt werden. Nach anfänglichem Auf- und Abgehen übernahm 1928 unser Ehrenübungsleiter August Hartlieb die Führung der Riege und führte diese steil nach oben. Bereits im nächsten Jahr trat diese vor das einheimische Publikum und erntete sponta­nen Beifall. Nun war der Bann gebrochen und bei jedem Auftreten wurde die Zuschauerzahl größer und der Beifall fanatischer. Die Riege wurde der Anzie­hungspunkt für alle Veranstaltungen.

Einmalig in der Geschichte des DAB war die Leistung unserer Riege 1931, die Kreis-, Bezirks-, Badische- und Deutsche Meisterschaft wurde errungen. Der mehrfache Deutsche Meister „Germania Karlsruhe“ wurde 1932 um 7 Punkte überboten. Leider versetzte der Ausbruch des 2. Weltkrieges auch diesem Sport einen tödlichen Schlag, da sich später kein Führer mehr fand, der die Tradition der Riege fortsetzen konnte.

Bereits 1934 stellten sich die Vorzeichen des kommenden Krieges ein, da die Männer und Jugendlichen zu den nationalen Organisationen abgezogen wur­den. Nur dem Idealismus der Aktiven ist es zu danken, dass sich unsere Ringer­mannschaft, die sich einen Platz in der Oberliga erkämpft hatte, ihren guten Ruf erhalten konnte.

Mit Beginn des 2. Weltkrieges erlahmte der ganze Sport und wieder mussten, diesmal 23 junge Mitglieder, ihr Leben opfern.

 Das Ende des Krieges war ein vollständiges Chaos und nur die Alten bewahrten den Verein vor dem vollständigen Untergang. 1946 wurde eine Versammlung einberufen, bei der der Ehrenvorsitzende Franz Hartlieb alle aufrief zur Zusam­menarbeit, um dem Verein wieder auf die Beine zu helfen. August Hartlieb über­nahm die Vereinsführung, da Franz Hartlieb altershalber dieses Amt nicht mehr übernehmen konnte.

Nun ging es langsam aber stetig wieder aufwärts, die heranwachsenden Schü­ler und Jungens zeigten bald gutes Können und brachten auch bald die ersten Meisterschaften mit nach Hause.

Der Verein hatte jetzt wieder Hoffnung bald an die alte Tradition anknüpfen zu k6nnen und wurde nicht enttäuscht. Adolf Wagner, Adolf Greulich, Josef Östrich holten sich Kreis-, Bezirks- und Bad. Meisterschaften bei den Schülern, Paul Laier, Robert Hartlieb Günter Hartlieb und Walter Wagner  Meisterschaften bei den Jugendlichen, Robert Hartlieb wird Bad. Meister im Fliegengewicht der aktiven Klasse und Walter Wagner Süddeutscher Meister im Freistil-Ringen der Fliegengewichts-Klasse.

Bei den Junioren-Meisterschaften wird Bruno Hirsch Bad. Meister. 1950 wird Walter Wagner Bad. Meister im Fliegengewicht-Ringen.

Auch unsere anderen Ringer und Gewichtheber seien hier genannt, denn auch sie holten viele Preise: Ewald Hirsch, Emil Pfeifer, Hans Hassis, Max Hassis, Philipp Purr u. a.

1952 wurde Robert Hartlieb in Bruchsal Bad. Meister im Fliegengewicht.

Am 30. und 31. Mai 1953 feierte der Verein sein 40-jahriges Vereins-Jubiläum, verbun­den mit den Mittelbadischen Meisterschaften im Ringen, Gewichtheben, Rasenkraftsport, Judo, Rundgewichtsriegen, Tauziehen und Artistenwettbe­werb. Unter Teilnahme der gesamten Bevölkerung nahm das Fest einen harmo­nischen Verlauf.

Günter Hartlieb wurde in Bruchsal bei den Jun. Bad. Meister 1953 im Ringen.

In Wiesental wurde Robert Hartlieb am 21. Februar 1954 Klassenbester (im Rin­gen/Bantamgewicht) von Nordbaden. Bei den Bad. Junioren-Meisterschaften in St. Georgen wurde Robert Hartlieb Sieger im Bantamgewicht-Ringen. In Viernheim starten Hans Hassis im Fliegengewicht und Robert Hartlieb im Ban­tamgewicht und wurden beide Bad. Meister im Ringen. Paul Laier holte sich in Karlsruhe bei den Junioren im Ringen die 3. Deutsche Meisterschaft.

1955 errangen unsere Jungens bei den Mittelbadischen Meisterschaften in Berghau­sen u. a. 4 Meisterschaften. Bei den aktiven Klassen wurden Adolf Greulich im Fliegen- und Josef Hartlieb im Bantamgewicht je Mittelbad. Meister im Ringen. In Schriesheim holte sich Robert Hartlieb im Ringen/Bantamgewicht die Bad. Meisterschaft der Junioren. Josef Hartlieb wurde Bad. Meister in der Jugend­klasse bis 55 kg im Ringen. In Reutlingen rang unser Josef Hartlieb in der Jugendklasse bis 55 kg und wurde „Deutscher Jugendmeister“.

1955 – Eugen Hering wird zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Josef Hartlieb wurde 1956 im Ringen/Bantamgewicht Meister von Mittelbaden. Bei den Mittelbad. Jugendmeisterschaften wurde Josef Hartlieb bis 60 kg im Ringen und Gewichtheben je Meister; in der Klasse bis 65 kg wurde Alois Becker im Ringen 1. und im Gewichtheben 2. Sieger. Josef Hartlieb wurde Bad. Jugend­meister im Ringen. In Karlsruhe holte sich Josef Hartlieb auch die Bad. Meister­schaft der Aktiven im Ringen/Bantamgewicht. Bei den Deutschen Junioren ­Meisterschaften errang sich Josef Hartlieb im Bantam die 2. Meisterschaft, im Schwergewicht wurde Walter Gramlich 2. Meister. Am 22. Juli startete Alois Bec­ker in Ober-Ramstadt und gewann die „Deutsche Jugendmeisterschaft“ im Rin­gen bis 65 kg. Bei den Bad. Junioren-Meisterschaften holte sich Walter Gram­lich im Schwergewicht im Ringen und Gewichtheben je die Meisterschaft.

Josef Hartlieb wurde 1957 in Karlsruhe Meister im Federgewicht/Ringen, und holte in Berghausen die Bad. Meisterschaften der Junioren.

In Wiesental wurde 1958 Gottfried Reiß Mittelbad. Meister im Gewichtheben der Jugend bis 65 kg, im Schwergewicht schaffte es Erich Weinmann. Josef Hartlieb wurde Mittelbad. Meister im Ringen. Bei den Nordbad. Jugendmeisterschaften

Ringer und Gewichtheber seien hier genannt, denn auch sie holten viele Preise:

 Ewald Hirsch, Emil Pfeifer, Hans Hassis, Max Hassis, Philipp Purr u. a.

wurden Rainer Hotz und Erich Weinmann im Gewichtheben je Meister. In Neu­lußheim wurden Ewald Reiß und Gottfried Reiß jeweils 1. Sieger und Ingo Len­narz und Eduard Reiß je 2. Sieger ihrer Klasse.

Ewald Reiß wurde 1960 im Gewichtheben bei der Jugend Meister von Mittelba­den, ebenso Gottfried Reiß in der Klasse bis 65 kg.

Nordbad. Jugendmeisterschaften im Gewichtheben: bis 55 kg Ewald Reiß 1. Sieger, bis 65 kg Eduard Reiß 2. Sieger, bis 70 kg Gottfried Reiß 1. Sieger. Gott­fried Reiß wurde Nordbad. Meister bei den Junioren im Gewichtheben. Bei den Jugendmeisterschaften in Neckarau holte sich Gottfried Reiß im Gewichtheben bis 70 kg den Titel eines „Deutschen Meisters“.

Das unsere Sportler nicht nur im Ringen und Gewichtheben zu Erfolgen kamen, zeigt anschließender Bericht.

Unsere ehemalige Boxabteilung holte sich zwei Mittelbadische Meisterschaften bei den Jugendkämpfen.

Unsere Jugend errang sich im 4-Kampf 2 Kreis- und 2 Bad. Meisterschaften; im 3-Kampf 2 Kreis-, im Rasenkraftsport 2 Kreis- und im Steinstoßen 1 Kreismei­sterschaft.

Die Aktiven waren im Steinstoßen mit 7 Kreismeister, im Rasenkraftsport mit 1 Badischen, im 100-m-Lauf mit 2 Kreismeister, im 400-m-Lauf mit 1 Kreis-, im 1500-m-Lauf mit 1 Kreis-, im Diskuswerfen mit 1 Kreis- und im 4-Kampf mit 1 Kreis-Meisterschaft erfolgreich.

In den Mannschaftskämpfen waren unsere Mannschaften auch ein beachtlicher Gegner. Hier nur ein Teilerfolg.

  • 1924/25 wurde die Gewichthebermannschaft Kreismeister der A-Klasse.
  • 1924/25 die 1. Ringermannschaft Kreismeister der B-Klasse.
  • 1924/25 die 2. Ringermannschaft Kreismeister der C-Klasse.
  • 1926/27 die 1. Ringermannschaft Kreismeister der A-Klasse.
  • 1928 die 1. Ringermannschaft Bezirksmeister der Bezirks-Liga.
  • 1930 die Gewichthebermannschaft Kreismeister der A-Klasse.
  • 1934/35 die 2. Ringermannschaft Kreismeister der A-Klasse.
  • 1951/52 die Ringermannschaft der Jugend/Meister van Mittelbaden.
  • 1958 die Gewichthebermannschaft Jugendmeister van Mittelbaden.
  • 1961 die Gewichthebermannschaft Meister der Kreisklasse.

Wie schon erwähnt, konnte unsere Rundgewichtsriege oft mit großem Erfolg auftreten. In den paar Jahren ihres Bestehens konnte sie folgende Meisterschaf­ten mit nach Hause bringen:

  • 12 Kreis- bzw. Mittelbad. Meisterschaften
  • 3 Bezirksmeisterschaften
  • 1 Bad. Meisterschaft und 1 Deutsche Meisterschaft
  • 2 Kreismeisterschaften wurden im Tauziehen errungen.

Im Mannschafts-Pokal-Ringen konnte unsere Mannschaft 14 mal als Sieger den Platz verlassen, während unsere Gewichthebermannschaft 2 mal Sieger wurde.

Im 4 x 100-m-Lauf verließ unsere Staffel unter 14 Mannschaften als Sieger den Platz.

7 mal konnten sich unsere Kämpfer die Tagesleistung erkämpfen und 6 mal als Sieger beim Festzug hervorgehen.

Dies alles zeigt yon großem Idealismus und kämpferischem Einsatz unserer Leute.

Eine solch stolze Bilanz werden nur wenige Land-Vereine aufweisen können, was auch in den Auszeichnungen durch den Badischen Sportbund zum Ausdruck kommt. Von unserem Verein wurden für außergewöhnliche Leistungen ausgezeichnet: Franz Hartlieb, Robert Hartlieb, Josef Hartlieb, Walter Gramlich, Alois Becker, Günter Hartlieb, Gottfried Reiß, Ewald Reiß, Erich Weinmann u. Ludwig Hirsch.

Besonders Ludwig Hirsch hat diese Auszeichnung verdient; denn er war ein füh­render Mann unseres Vereins. Seit seinem Eintritt hat er mit seinem Idealismus immer wieder seine Kameraden mitgerissen und zu ihren sportlichen Leistun­gen als Vorbild gedient. Ihm sei hier unser besonderer Dank.

Die Vorstände seit der Gründung des Vereins:

  • 1913 – 1946 Franz Hartlieb
  • 1946 – 1952 August Hartlieb
  • 1952 – 1955 Hermann Hirsch
  • 1955 – 1970 Eugen Hering
  • 1970 – 1974 Günter Hartlieb
  • 1974 -1977 Horst Wilkens
  • 1977 -1981 Erhard Schenk
  • 1981 – 1983 Kurt Häfner
  • 1983 – heute Gerhard Ronellenfitsch

Am 2. und 3. Mai 1970 konnte nach einjähriger Bauzeit die neue vereinseigene KSV-Halle eingeweiht werden. Mit großen zeitlichen- und finanziellen Opfern hatten die Mitglieder sich eine Trainings- und Wettkampfstätte geschaffen.

Bis zum Einzug in diese Halle hatten die Athleten folgende Wettkampfstätten zur Verfügung:

Der frühere Kronensaal (heutiges Grill-Paradies), Löwensaal, Turnhalle des TSV, Sieferer Saal, Halle des Steinmetz Erich Bender, Sonnensaal.

Chronik der Jahre 1970 - 1988

In den siebziger Jahren erlebte der KSV die Blütezeit seiner sportlichen Erfolge. Unzählige Meistertitel und Medaillen auf nationaler und internationaler Ebene konnten die Aktiven erringen.

Aber es kam auch die Zeit, in der des Öfteren Vor­stände und Mitglieder der Vorstandschaft ihre Posten wechselten, ja sogar vor Ablauf ihrer Amtszeit zur Verfügung stellten. Bei Neuwahlen mussten oft lange Diskussionen in Kauf genommen werden, bis die jeweiligen Posten besetzt wa­ren und nicht immer wurden die angenommenen Aufgaben auch ausgeführt.

In den nachfolgenden Aufzeichnungen werden die Anzahl der sportlichen Erfol­ge auf Kreis- und Landesebene herausgestellt. Die Erfolge bei Deutschen Mei­sterschaften und die Internationalen Erfolge sind in einer Statistik gesondert aufgezeichnet.

1970: Das Jahr indem die neue KSV-Halle eingeweiht wurde, erlebte den ersten Vorstandswechsel. Günther Hartlieb übernahm von dem bisherigen Vorstand Eugen Hering das schwere Amt. Eugen Hering hatte 15 Jahre den KSV sicher ge­führt und wurde zum Dank dafür zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Im Juli wurde der Kreistag in der neuen Halle abgehalten. Ein Juniorenmann­schaftskampf wurde gegen eine Oberschwabenauswahl sicher gewonnen. Neun Mittelbadische Titel und elf Landesmeister im Ringen sowie vier Landes­meisterschaften im Gewichtheben waren eine stolze sportliche Bilanz.

Hinzu kamen zwei Medaillen bei Deutschen Meisterschaften im Ringen und eine Medaille im Gewichtheben.

Die erste Ringermannschaft erkämpfte in der Landesliga die Vizemeisterschaft.

1971 unternahm der KSV einen dreitägigen Vereinsausflug nach Steibis im AII­gäu. Die 47 Personen erlebten auf der Hörmoosalm schöne Stunden. Auch wur­den Wanderungen unternommen. Am schönsten jedoch waren die geselligen Abende.

Die erste Ringermannschaft erreichte in der Landesliga, wie im Vorjahr, die Vize­meisterschaft.

1972: Zu zwei Mittelbadischen Titeln und drei Landesmeistern sowie die Mittel­badische Meisterschaft der Schülermannschaft im Ringen kamen noch im Ge­wichtheben ein Mittelbadischer- und vier Nordbadische Meister. Im Tauziehen belegte unsere Schülermannschaft den ersten Platz in Mittelbaden

.Zwei deutsche Vizemeisterschaften im Gewichtheben kamen noch hinzu. Die erste Ringermannschaft startete erstmals in der neu gegründeten Badenliga und belegte Platz sieben.

1973: Um in der Badenliga eine gewichtige Rolle spielen zu können strebte die Vereinsführung des KSV Ostringen einen Zusammenschluss mit dem KSV Maisch an.

Das Orientierungsgespräch fand am 18. Juli in Malsch statt. Das Vorhaben scheiterte an der zu unterschiedlichen Vorstellung beider Vereine.

Drei Mittelbadische- und drei Nordbadische Titel im Ringen sowie ein Mittelbadischer und vier Nordbadische Titel im Gewichtheben waren ein großer sportlicher Erfolg. In den Mannschaftswettbewerben holten sich die Schüler und Jugend die Mittelbadische Meisterschaft. Zwei Vizemeisterschaften im Gewichtheben rundeten die Erfolge auf dem sportlichen Sektor ab. Die erste Ringerstaffel konnte sich, gegenüber dem Vorjahr um einen Platz verbessern und belegte Platz sechs in der Badenliga.

1974: Horst Wilkens übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden und löst damit Günter Hartlieb, der aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierte, ab.

Es war das Jahr der bisher größten Erfolge.

Im Freizeitbereich wurde ein Ferien­lager in Steibis durchgeführt. 24 Jugendliche verbrachten unter Leitung van Trai­ner Günther Hartlieb und Oberlehrer Hans Kraus eine volle Woche auf der Hör­moosalm.

Der KSV stellte im Ringen sechs Mittelbadische und zwölf Nordbadi­sche Meister. Der Mittelbadische- und Nordbadische Mannschaftstitel der Schüler und der Jugend wurden, wie im Jahr zuvor, ebenfalls vom KSV Nach­wuchs errungen.

In Ringerfachkreisen ließen die Erfolge bei den Deutschen Schülermeisterschaf­ten in Salzgitter aufhorchen. Mit drei Titeln und weiteren guten Platzierungen schafften die KSV-Buben auch noch die Vereinswertung. Der KSV Östringen war somit bester Verein in der Bundesrepublik Deutschland.

Die Gesamtausbeute in diesem erfolgreichen Jahr waren: Fünf Deutsche Mei­ster und zwei dritte Platze im Ringen. 1m Gewichtheben kam ebenfalls ein Deut­scher Meistertitel hinzu. Die erste Mannschaft erkämpfte sich in der Badenliga einen guten vierten Platz.

1975: Die Titel auf Landesmeisterschaften und im regionalen Bereich bleiben er­halten. Fünf Mittelbadische- und neun Nordbadische Titel sowie die Mann­schaftsmeisterschaft der Jugend waren im Ringen die stolze Bilanz auf Landesebene.

Bei Deutschen Meisterschaften wurde ein Titel und eine Vizemeisterschaft erkämpft. Die erste Mannschaft belegte in der Verbandsrunde der Badenliga den fünften Platz.

1976: Die intensive Nachwuchsarbeit im Ringen trug weitere Früchte. War man 1974 der beste bundesdeutsche Verein in der B-Jugend, so konnte in diesem Jahr die A-Jugend, bei den Deutschen-Freistil-Meisterschaften in Eisenfeld, be­ste Vereinsmannschaft werden. Fünf Medaillen und weitere gute Platzierungen waren dabei die Ausbeute.

Einen weiteren Höhepunkt setzte die A-Jugendmannschaft, indem sie in Singen die Vizemannschaftsmeisterschaft errang. Auf regionaler Ebene wurden sieben mittelbadische und sieben nordbadische Titel errungen. Die B-Jugendmannschaft wurde Mittelbadischer Meister. Die A-Jugendmannschaft Nordbadischer Meister. Erstmals in der Regionalliga startend be­legte die erste Ringermannschaft den siebten Platz. Die Regionalliga war zu diesem Zeitpunkt die zweithöchste Bundesdeutsche Ringerklasse.

1977: Der 1. Vorsitzende Horst Wilkens ändert aus beruflichen Gründen den Wohnsitz. Erhard Schenk übernimmt den Posten des 1. Vorsitzenden.

Die Erfolge setzten sich fort. Neun Medaillen bei Mittelbadischen, acht Medail­len bei Nordbadischen Meisterschaften und die Mittelbadische Mannschafts­meisterschaft der A-Jugend waren herausragende Erfolge im regionalen Bereich. Im bundesdeutschen Bereich errangen die KSV-Vertreter drei Titel, vier Silbermedaillen und drei Bronzemedaillen.

Die A-Jugendmannschaft konnte ihr gestecktes Ziel, Deutscher Mannschafts­meister zu werden, nicht erreichen. Bei den Titelkämpfen, die in Östringen ausgetragen wurden erreichte die Mannschaft den dritten Platz hinter Urloffen, die punktgleich mit Östringen, auf Platz zwei landeten.

Einen Platz besser als im Vorjahr schloss die erste Ringerstaffel die Verbandsrun­de in der Badenliga ab.

1978 war sportlich und kulturell ein bewegtes Jahr.

Durch den Nordbadischen Ringerverband wurden drei Mitglieder geehrt. Die Ehrennadel in Bronze erhielt Ehrenvorsitzender Eugen Hering für fünfzehnjähri­ge Tätigkeit als Vorsitzender. Pius Fellhauer als Gründungsmitglied, und Ludwig Hirsch für besondere Verdienste erhielten die Goldene Ehrennadel mit Urkunde.

Im März unternahm der KSV unter Führung des 1. Vorsitzenden Erhard Schenk eine Wettkampfreise in die USA. Mit 22 Teilnehmern wurde die Reise angetreten. Unsere Aktiven erwartete ein ausgedehntes Wettkampfprogramm, dessen Höhepunkt ein Internationales Turnier, mit über fünfhundert Teilnehmern in Chicago war. Bereits im Juni kam ein USA-Juniorenteam nach Östringen. Vierzehn Personen wurden privat untergebracht. Wettkämpfe und ein Kulturprogramm erwartete die US-Boys, die sich in Ostringen recht Wohl fühlten.

Auf Mittelbadischen Meisterschaften wurden sechs und auf Nordbadischen Meisterschaften fünf Titel errungen. Die B-Jugendmannschaft wurde Mittelbadischer Meister.

Für drei KSV-Jugendliche waren die Freistil-Weltmeisterschaften in Colorado Springs USA ein Höhepunkt.

Bernd Külsch wurde Vizeweltmeister in der Klasse bis 52 kg. Heinz Pfeifer errang die Bronzemedaille in der Klasse bis 60 kg und Gerd Klotz belegte in der superschweren Klasse einen hervorragenden vierten Platz.

Die erste Mannschaft erkämpfte in der Oberliga Platz drei.

1979: Ein Umbruch im sportlichen Sektor bahnte sich an. Mit dem Einstieg der bisher im Jugendbereich erfolgreichen A-Jugendlichen in den Seniorenbereich nahmen die Nachwuchserfolge rapide ab. Ein Mittelbadischer- und vier Landestitel waren, im Vergleich zu den Vorjahren, die magere Ausbeute.

Zwei Deutsche Meistertitel kamen hinzu.

Gottfried Egles wurde für die Jugendweltmeisterschaften nominiert. In Colorado/USA erreichte er in der Klasse 65 kg im Freistil Platz sieben.

Die erste Mannschaft schloss die Verbandsrunde in der Oberliga mit Platz acht ab.

1980: Zwei Mittelbadische und ein Nordbadischer Meistertitel waren das Ergebnis auf regionaler Ebene, hinzu kamen eine Bronzemedaille bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften im freien Stil.

Die Seniorenmannschaft erreichte, wie im Jahr zuvor, Platz acht in der Oberliga.

1981: Erhard Schenk stellt den Posten des 1. Vorsitzenden zur Verfügung, Kurt Hafner wird neuer Vorstand.

Ein Jugendzeltlager wird in Krumbach durchgeführt. Jugendleiter Gerhard Ronellenfitsch leitete diese Maßnahme an der 20 Buben und 12 Madchen teilnahmen.

Der KSC Graben-Neudorf führte in Ostringen ein Jugendlager durch. Die Räumlichkeiten der KSV-Halle eigneten sich hervorragend für diese Maßnahme.

Durch den Wechsel mehrerer Leistungsträger der ersten Mannschaft steigt der KSV freiwillig in die Kreisklasse ab. Am Ende der Verbandsrunde ist die Staffel Meister und steigt in die Landesliga auf. Ein Titel in Mittelbaden und zwei Landesmeister, sowie eine Bronzemedaille bei der Deutschen B-Jugendmeisterschaft sind die weiteren sportlichen Erfolge.

1982: Ein Mittelbadischer- und ein Nordbadischer Titel werden errungen. Die erste Mannschaft kämpft wieder in der Landesliga und wird fünfter.

1983: Gerhard Ronellenfitsch löst Kurt Hafner als ersten Vorsitzenden ab und übernimmt die Geschicke des Vereins.

Drei Mittelbadische Meister und drei Nordbadische Meister stellt der KSV. Die erste Mannschaft kämpft in der Verbandsliga und belegt bei Ende der Runde Platz fünf.

1984 werden ein Mittelbadischer und zwei Nordbadische Meister gestellt. Die erste Mannschaft kämpft in der Bezirksliga Süd und belegt Platz sieben.

1985: Ein Nordbadischer Meistertitel und Platz sieben in der Bezirksliga Süd durch die erste Mannschaft sind die sportlichen Erfolge.

1986: Zu hohen Ehren kam Ehrenvorsitzender Eugen Hering, der das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam.

Ein Mittelbadischer und zwei Nordbadische Meister stellte der KSV.

 

1987: Uwe Wollitzer wird von der Stadt Ostringen als Sportler des Jahres geehrt. Zwei Mittelbadische Meister und zwei Nordbadische für den KSV. Die erste Mannschaft wird Meister der Bezirksliga Süd und schlägt in beiden Aufstiegskämpfen den Meister des Rhein-Neckarkreises KSV Mannheim-Schönau.

1988: Die erste Mannschaft startet in der Landesliga.

Kraftsportverein deutsche Eiche 1913 Östringen e.v.